Die Not in Haiti ist groß. Die Bevölkerung Haitis zählt zu den ärmsten unserer Erde. Wie kaum eine anderes Land ist der Karibikstaat immer wieder von verheerenden Naturkatastrophen, wie Erdbeben und Hurrikans betroffen. Von den Folgen des besonders schweren Erdbebens 2010 und des Hurrikans Matthew 2016 sowie den Auswirkungen des erneut schweren Erdbebens 2021 hat sich das Land noch nicht erholt.

Die Bevölkerung lebt überwiegend in Armut, knapp die Hälfte gilt als unterernährt. Viele haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und medizinischer Grundversorgung, die Infrastruktur ist sehr schlecht. Politische Unruhen nach dem Präsidentenmord, Korruption, die Corona-Pandemie und sprunghaft gestiegene Lebenshaltungskosten verschärfen die ohnehin schon sehr schwierige Lage.

Der EINE WELT e.V. unterstützt seit einigen Jahren die Arbeit von Pater Ambroise Dorino Gabriel SJ, der sich zusammen mit weiteren Jesuiten für die Verbesserung der Lebensbedingungen in Bois Rouge, einer Ortschaft südlich der Hauptstadt Port-de-Paix, und Ouanaminthe, einem Ort in der Grenzregion zur Dominikanischen Republik einsetzt.

Aktuell unterstützen wir Pater Gabriel bei einem Schulprojekt. Die Armut vieler Familien in Bois Rouge hat sich während der Corona-Pandemie weiter verschärft. Die Eltern können ihre Familien kaum versorgen und haben keine Mittel um die Kinder für den Schulbesuch auszustatten oder ihnen Proviant mitzugeben. Pater Gabriel setzt sich dafür ein, dass auch Kinder aus sehr armen Familien weiter zur Schule gehen können. Die Versorgung der Kinder ergmöglicht ihnen den Zugang zu Bildung - langfristig die einzige Chance zur nachhaltigen Verbesserung der ihrer Situation.

In der Vergangenheit haben wir den Ausbau einer kleinen Poliklinik in Bois Rouge, Haiti, mitfinanziert und in Kooperation mit Medikamentenhilfswerk action medeor die Versorgung mit Medikamenten ermöglicht. Die kleine Klinik ist nach wie vor ein wichtiger Anlaufpunkt der lokalen Bevölkerung bei Gesundheitsproblemen. Die Gesundheitsversorgung und besonders der Zugang zu Ärzten sind in Bois Rouge noch immer extrem eingeschränkt. Die Unterstützung der Klinik trägt dazu bei, die medizinische Grundversorgung der überwiegend sehr armen Bevölkerung erheblich zu verbessern. Zuletzt konnten wir den Ausbau von Sanitäranlagen vor Ort fördern. Außerdem leisteten wir einen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Trinkwasserinfrastruktur und der Hygienebedingungen vor Ort.

Wir hoffen, dass es uns gelingt, in den kommenden Monaten Spenden zu sammeln, um die Arbeit von Pater Gabriel weiter unterstützten zu können.